Süße Mehlspeisen, deftiges Käsefondue und herzhafte Knödel: Dafür ist die traditionelle Alpenküche bekannt. Dass die ursprüngliche Arme-Leute-Küche aber noch viel mehr zu bieten hat, das beweisen Anna und Antonio Husar mit ihrem Blog Alpenkoch. Im Interview mit Küchenfinder erzählt uns die leidenschaftliche Foodstylistin von ihren kulinarischen Reisen durch die Alpenregion, ihren liebsten Küchenhelfern und wer privat das Ruder in der Küche übernimmt.
Erzähle uns doch kurz, wer du bist und was du machst.
Danke erstmals für die Einladung zum Interview. Ich bin leidenschaftliche Köchin, Foodstylistin, Kochbuchautorin und Projektleiterin auf Alpenkoch. Mein Ziel ist es vor allem, dass Alpenkochtraditionen nicht vergessen werden.
Du betreibst den Blog “Alpenkoch” zusammen mit deinem Mann Antonio. Was steckt hinter dem Namen eures Blogs?
Wir wollten, dass der Name sofort klar macht, dass wir uns auf die Alpenküche spezialisieren. Ich glaube, dass uns das gelungen ist.
Wie bist du zum Kochen gekommen?
Meine ältere Schwester hat es mir beigebracht. Nach einiger Zeit habe ich dann verstanden, dass ich mich professionell weiterentwickeln will. Also bin viel in der Alpenregion gereist: einerseits mit Bäuerinnen und Hausfrauen, anderseits habe ich mit Küchenchefs gekocht und viel von ihnen gelernt.
Was ist dein Lieblingsrezept auf eurem Blog? Und warum?
Mein Lieblingsrezept sind Pizzoccheri alla valtellinese – Buchweizennudeln aus Lombardien mit Mangold, Käse und Erdäpfeln. Ich liebe Pasta aller Art und Pizzoccheri schmecken mir besonders gut.
Ihr habt den ersten Platz beim “AMA Food Blog Award 2015” in der Kategorie Publikumspreis gemacht. Wie wichtig sind euch solche Erfolge?
Vom Publikum dafür ausgezeichnet zu werden, war für uns eine besondere Ehre. Es bedeutet, dass die Arbeit die wir leisten für viele von Bedeutung ist.
Ihr betreibt auf eurem Blog einen Online-Shop. Was ist euch bei der Auswahl der Produkte besonders wichtig? Welche Produkte sind am populärsten?
In unserem Online-Shop verkaufen wir derzeit ausschließlich unsere eigenen Produkte. Wir haben jeweils drei Honig- , Fruchtaufstrich- und Chutneysorten. Die Rezepte haben wir zusammen mit den Alpenbauern entwickelt und die Hauptzutaten kommen zu 100 Prozent aus der Alpenregion.
Neben dem Shop gebt ihr Empfehlungen für Restaurants der Alpenregion ab. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Nicht alle sind vom Kochen begeistert. Daher macht es Sinn, Lokale zu empfehlen, in denen man die Alpenküche live erleben kann. Auf unseren Reisen besuchen wir viele Restaurants und nehmen sie gerne in unsere Liste auf.
Kocht ihr privat vorwiegend gemeinsam, oder übernimmt einer von euch beiden die Rolle des Küchenchefs?
Antonio ist kein Koch, sondern professioneller Foodfotograf. Ich koche viel für unsere Familie und für diverse Foodfotoprojekte (Bücher und Magazine). Ehrlich gesagt fühle ich mich derzeit weniger als Foodbloggerin, sondern als professionelle Alpenküchenexpertin und Foodstylistin, da ich mich in dieser Richtung stark weiterbilde: in den Kochschulen und vor Ort bei Küchenchefs.
Gibt es Kochtechniken oder Gerichte, an die du dich noch nicht herangetraut hast?
Nicht dass ich es wüsste. Sobald ich etwas Neues für mich entdecke, probiere ich es gleich aus.
Was würdest du sagen: Welches Küchengerät benutzt du am häufigsten?
Meine beiden Küchenhelfer: Kenwood und KitchenAid mit diversen Aufsätzen.
Wie bereitest du Deinen Kaffee zu?
Mit einer Rancilio Kaffeemaschine.
Kochst du mit Gas, Elektro oder Induktion? Und warum?
Induktion, weil es für meinen Kochstil sehr passend ist.
Verrätst du uns dein chaotischstes oder ungewöhnlichstes Küchenerlebnis?
Chaotisch soll man in der Küche nie werden, aber ungewöhnliche Küchenerlebnisse habe ich mehrere. Neu und ungewöhlich war für mich der Geschmack der Wildspargel aus dem slowenischen Karst.
Was war das schönste Kompliment, das du bisher für deine Kochkünste bekommen hast?
Ich habe viele Komplimente bekommen, aber die schönsten Komplimente sind für mich die von meinem Mann. Seine Worte bringen mich einfach weiter.
Mit wem würdest du gerne einmal in deiner Küche stehen und warum?
Mit Antonio Carluccio, ich schätze seine Kochkünste sehr.
Welche 3 Foodblogs verfolgst du besonders gerne?
Ich verfolge keine Foodblogs, weil mir die Zeit dafür fehlt. Aber ich lese sehr oft professionell geschriebene Kochbücher.
Ein letzter Satz noch zum Schluss: Kochen ist für mich…?
Eine Leidenschaft.
Liebe Anna, vielen Dank für das Gespräch!
Hallo ihr zwei Kochkünstler,
ich finde es hervorragend, dass ihr zwei die Alpenländische Küche verfeinert und die alten Rezepte wieder zum Vorschein bringt. Die Menschen von Damals verstanden es, aus den einfachsten Zutaten schmackhafte und vor allem nahrhafte Gerichte auf den Tisch zu bringen. Diese alte Tradition sollte nicht vergessen werden.
Ich wünsche euch noch viele interessante Rezepte, die ihr auf euren Entdeckungsreisen findet.
Bravo Anna, du bist die beste und alle werden es bald auch sehen!
Kommentare sind deaktiviert.