Den Biomüll in der Küche leeren ist wohl etwas, das man schon als Kind immer tun musste und nie mochte. Verständlich: Meist sind die Kompostabfälle matschig und werden zusätzlich von einer sehr penetranten Duftnote begleitet. Um das Kind beim Namen zu nennen: Biomüll stinkt und eigentlich will man ihn am liebsten gar nicht in der Küche haben. Da wir uns aber nicht nur von fertigen, genau portionierten Essensrationen ernähren können, führt bei der Planung einer neuen Küche kein Weg daran vorbei, sich auch über Biomüll Gedanken zu machen. Wie du mit deinen Bioabfällen sogar noch etwas Sinnvolles anstellen kannst und welche geruchsneutralen Entsorgungsmöglichkeiten es gibt, erfährst du im Artikel.
Wurmkiste oder -eimer für Bioabfälle in der Küche
Ja, du hast richtig gelesen – es geht um Würmer. Die Rede ist auch wirklich von echten, quicklebendigen Würmern. Gleich vorweg: Obwohl die Idee, sich Würmer in die Küche zu stellen, erstmal etwas befremdlich klingt, ist das Ganze eigentlich harmlos. Die Würmer sind nämlich sicher verwahrt und können nicht flüchten, machen keinen Lärm und stinken auch nicht. Das Prinzip ist zugleich simpel und genial. Du entsorgst deinen Biomüll und die nützlichen neuen Haustiere produzieren Humus, über den sich die Pflanzen in der Küche und im restlichen Haus freuen. Eine perfekte Symbiose könnte man sagen.
Wurmkisten oder -eimer gibt es fertig von verschiedenen Herstellern zu kaufen. Die Funktionsweise ist dabei immer dieselbe: Oben kommt Bioabfall hinein und unten Humus heraus. Die Würmer mögen allerdings nur organischen Biomüll – das bedeutet, dass gewürzte Speisen, tierische Produkte (mit Ausnahme von Eierschalen) sowie Zitrusfrüchte nicht verfüttert werden dürfen. Mikroorganismen erledigen die grobe Arbeit und zersetzen das Wurmfutter zuerst ein wenig, bevor die Würmer den Rest übernehmen. Die meisten Wurmkisten oder -farmen sind so angelegt, dass der Humus einfach durch einen Auslass entnommen werden kann oder sich praktischerweise schon in einer Schublade sammelt. Optimale Lebensbedingungen finden die Würmer bei Temperaturen von 15 bis 25 Grad Celsius. Im Winter sollte die Wurmkiste also auf jeden Fall drinnen verwahrt werden.
Wer Leute dazu bringen will, sich eine Kiste mit Würmern in die Küche zu stellen, muss sich seine Verkaufsstrategie schon genau überlegen. Die österreichischen Produzenten der Wurmkiste haben den fleißigen Helferlein deshalb ein ganz besonderes Zuhause gezimmert. Die Würmer residieren in einer Kiste, die gleichzeitig als stylischer Hocker und somit als Sitzgelegenheit in der Küche dient. Der Humus wird bequem mit einer Schublade entnommen.
Bokashi-Eimer sorgt für geruchlose Küchenabfälle
Wem die Idee, kriechende Tierchen in der Küche zu halten, nicht so behagt, der kann auf eine Alternative setzen. Der Bokashi-Komposteimer kommt ursprünglich aus Japan und zaubert aus Bioabfällen fermentierten Bokashi-Kompost, der zu Erde wird. Dazu muss man ihn einfach mit Erde bedecken und einige Zeit lang ruhen lassen.
Im Eimer sammelst du klein geschnittene Essensreste. Über jede Lage Biomüll wird eine Handvoll Ferment gestreut. Durch die enthaltenen Mikroorganismen wird ein Säurungsprozess in Gang gesetzt, der die Abfälle grob zersetzt. Das Ferment hat einen weiteren Vorteil. Die Abfälle entwickeln nur einen leicht säuerlichen Geruch, der nicht vergleichbar ist mit den normalen Ausdünstungen einer Biotonne. Der Deckel des Eimers schließt außerdem dicht ab.
Zusätzlich verfügt der Kübel noch über einen Zapfhahn, mit dem du die angesammelte Flüssigkeit von Zeit zu Zeit ablassen solltest. Die Flüssigkeit enthält viele Nährstoffe, daher wäre es schade sie einfach wegzukippen – Pflanzen freuen sich über die düngende Dusche.
Wie du auch dem restlichen Müll in deiner Küche mit cleveren Systemen Herr wirst, findest du in unserem Küchenfinder Guide Artikel zum Thema Abfallsysteme heraus.
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Titelbild: wurmkiste.at