Heute wird in der Küche fast alles elektrisch geregelt: ob Elektroherde, elektrische Wasserkocher, elektrische Armaturen, elektrische Öfen, Mikrowellen, Dampfgarer und Küchenmaschinen, die einem das Gericht fast alleine zubereiten. Da wundert man sich, warum das Essen an sich noch nicht elektrisch erfolgt. Essensreste werden in klassischer Manier entweder in der Pfanne auf dem Herd oder in der Mikrowelle aufgewärmt. Manche Rezepte können sogar in der Mikrowelle zubereitet werden. Die Alternative dazu: ein Dampfgarer. Doch was ist überhaupt ein Dampfgarer und inwiefern unterscheidet sich dieser von einer Mikrowelle? Welche Vor- und Nachteile gibt es und was ist die beste Option?
Mikrowelle
Eine Mikrowelle erzeugt elektromagnetische Wellen in kurzen Abständen und versetzt die Wassermoleküle der Lebensmittel in Bewegung. Dadurch entsteht Reibungsenergie, die die Lebensmittel erhitzt. Das Garen der Lebensmittel wird per Knopfdruck gesteuert. Die aufzuwärmenden Lebensmittel sollten in Mikrowellen-geeigneten Behältern mit Deckel gegart werden.
Vorteile
Schnell, einfach und sauber. Eine Mikrowelle ist schnell angeschaltet, sofort benutzbar und innerhalb weniger Minuten werden die Lebensmittel erhitzt. Das Essen kann ganz einfach in einem Behälter in der Mikrowelle gegart werden. Durch das abgedeckte Garen im Behälter wird die Mikrowelle nicht so schnell schmutzig und erspart das ständige Putzen des Gerätes.
Nachteile
Ungleichmäßig und Vorsicht. Da die Mikrowelle mit Magnetwellen arbeitet, werden Lebensmittel ungleichmäßig gegart. So werden viele Gerichte an manchen Stellen heiß und bleiben an anderen noch kalt. Und in vielerlei Hinsicht ist Vorsicht angesagt: Materialien wie Metall schlagen Blitze und Lebensmittel wie etwa Eier explodieren in der Mikrowelle. Da bekommt der Begriff Eierhandgranate einen ganz neuen Sinn.
Dampfgarer
Ein Dampfgarer arbeitet mit heißem Wasser. Das 100 Grad heiße Wasser wird zu Wasserdampf, der die Hitze von Molekül zu Molekül gleichmäßig im Lebensmittel verbreitet und es somit erwärmt. Der Überdruck entweicht über ein Ventil.
Vorteile
Gleichmäßig, gesund und gleichzeitig. Der Dampfgarer gart die Lebensmittel homogen, was gerade für Gemüse und Fleisch interessant ist. Gemüse bleibt knackig und Fleisch wird von außen nach innen perfekt gegart. Da Dampf einfach nur feuchte Hitze ist, werden die Lebensmittel schonend und auf gesunde Weise gedämpft – ideal für kohlenhydratarme Rezepte. Ein riesiger Vorteil ist, dass durch die verschiedenen Behälter übereinander Fleisch, Fisch und Gemüse zusammen gekocht werden können. Das spart Zeit und das ewige Spülen von Töpfen und Pfannen.
Nachteile
Wartezeit und Reinigung. Ein Dampfgarer ist nicht sofort einsatzbereit, da das Wasser erst zum Kochen gebracht werden muss. Durch den direkten Kontakt von Lebensmitteln mit den Behältern des Gerätes, müssen diese nach jedem Benutzen gereinigt werden.
Viel Dampf um nichts?
Nein! Zwar ist die Mikrowelle für das schnelle Aufwärmen von Essensresten und für Fertiggerichte das perfekte Gerät, da es schnell und einfach geht, aber ein Dampfgarer ist die bessere Option für frische Gerichte. Er ist nicht nur gesünder und schonender bei der Zubereitung, sondern belässt die meisten Lebensmittel schmackhafter als die Mikrowelle es tut. Wartezeiten und Reinigung sind zwar ein Nachteil, aber das Wasser wird immer noch schneller heiß als im Kochtopf und die Reinigung der Behälter ist immer noch müheloser als die Säuberung mehrerer Töpfe und Pfannen. Dadurch, dass die Lebensmittel direkt im Dampfgarer gegart werden können, muss man nicht auf Mikrowellen-geeignete Materialien achten und auch keine Angst haben, dass einem das Gerät um die Ohren fliegt.
Dampf kontra Welle: Es kann nur einen geben?
Preislich schenken sich beide Varianten nichts. Am Besten ist es, sich eine Mikrowelle für das schnelle und unkomplizierte Aufwärmen von Essensresten und einen Dampfgarer als Erweiterung der Küche anzuschaffen. Beide Geräte sind schon ab circa 30 Euro erhältlich. Wer sich aber nur eines zulegen möchte, sollte sich für den Dampfgarer entscheiden.
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