Als leidenschaftlicher Koch ist man ständig in der Küche. Man kreiert neue Geschmacksrichtungen, erfindet neue Gerichte und probiert mit ungewöhnlichen Zutaten herum. Fantasie kennt in der Küche keine Grenzen. Doch bei diesem Prozess entstehen nicht nur unglaubliche Menüs, sondern manchmal auch richtige Gaumen-Gremlins. Meist sind Köche Hektiker und Meister im Herunterschmeißen, Anbrennen- und sogar Explodieren-lassen. Die folgenden sieben Küchenpannen basieren auf echten Erzählungen – auch ich bin Opfer der ein oder anderen Panne gewesen. Na gut, sagen wir – wer schusselig ist, dem passieren solche Dinge täglich. Ich fühle mit euch, Schwestern und Brüder.
Die 7 witzigsten Küchenpannen
1. Ravioli auf dem Herd
Man hat Hunger und man hat keine Lust zu kochen – kennst du sicher auch. Man stöbern im Schrank und – oh Wunder – da ist ja noch eine Dose Ravioli. Die kann man sicher auf dem Herd warm machen, oder? Ich meine, das spart Geschirr und somit Wasser – sehr vorbildlich. Was passiert, wenn du eine geschlossene Ravioli-Dose auf dem Herd erhitzt? Richtig – die Dose explodiert. Und während du dich im Nebenzimmer fragst, ob der Nachbar eine Panzerfaust abgefeuert hast, hängt der Himmel in der Küche nicht voller Geigen, sondern voller kleiner, preiswerter und beliebter Pasta-Stücke. Schick, wenn man auf Wandtapete mit echtem Tomateneffekt steht. Hunger hat man danach trotzdem noch.
2. Ei in der Mikrowelle
Topf, Wasser, Ei. Viel zu viel Arbeit, wenn es doch die Möglichkeit gibt, das Ei einfach in der Mikrowelle zu machen – richtig? Falsch. Am Anfang sieht das noch ganz gut aus. Bis zu dem Moment, in dem ein dumpfer Knall die Wohnung erschüttert und Oma mit dem Aufschrei “die Russen kommen!” in den Keller verschwindet. Das Gute daran: Man muss die Tür der Mikrowelle nicht mehr öffnen, denn das hat bereits das detonierende Ei erledigt. Die Mikrowelle überlebt es. Tja, bei uns kann man vom Boden essen – und wird auch noch satt dabei. Rührei Surprise!
3. Klingen werfen
Was macht, unter anderem, ein gutes Chefmesser aus? Ein fester Griff, der die Klinge nicht loslässt – selbst wenn die Welt untergeht, die Klinge und der Griff müssen unzertrennlich sein. Fast romantisch. Nun, wenn du solch ein Messer nicht besitzt, kann Folgendes passieren: Du schneidest mit Inbrunst das Zürcher Geschnetzelte und möchtest nun mit dem Messer einen Knochen vom Fleisch trennen. Du holst mit dem Messer aus und schlägst zu – leider passiert aber nichts, weil auf einmal die Klinge weg ist. Zauberei? Nein, beim Ausholen ist die Klinge hinterrücks durch die Küche geflogen. Free Klinge, oder so. Gut, dass hier keiner hinter dem Koch stand. Für so etwas müssen Zirkusartisten hart trainieren.
4. Verpfeffert
Ach ja, Verpackungen. Das Klischee des Salzstreuers, der nicht richtig verschraubt ist und das ganze Essen versalzt, kennst du sicher. Wenn so etwas ähnliches aber im wirklichen Leben passiert, ist das höchst unerfreulich. Mir ist es mit Pfeffer passiert, als ich die falsche Seite des Deckels aufgemacht habe und munter vor mich hin gestreut habe, in der Erwartung, der Pfeffer würde dosiert herauskommen. Da es aber die falsche Seite war, ergoss sich eine ganze Düne Pfeffer in das Essen. Den um Atem ringenden Gästen habe ich das als niederbayrischen Feuertopf verkauft.
5. Gewürztüten richtig aufmachen
Man kennt es vom Aufreißen von Zerealien-Tüten. Man denkt sich, dass man eigentlich aus seinen Fehlern lernt. Doch in der Hektik des Kochens gibt es keine Zeit für Scheren, sondern die Oregano-Tüte wird einfach mit elementarer Gewalt aufgerissen. Doof nur, dass sie bis zur Mitte eingerissen ist und beim Würzen der ganze getrocknete Oregano auf der heißen Herdplatte landet, statt im Topf. Italienisches Räucher-Potpourri.
6. Brenne, Baby, brenne
Gasherde haben ihre Vor- und Nachteile. Ein großer Nachteil ist, dass man mit offener Flamme arbeitet. Hierbei muss man aufpassen. Doch ein echter Koch hat keine Zeit zum Aufpassen. Das ist wie mit Chuck Norris. Doch leider ist die Realität manchmal anders als die Theorie. Beim Braten mit dem Gasherd hat man immer ein Geschirrtuch zur Hand, damit man die heißen Töpfe anfassen kann. Wenn man in der Hektik das Geschirrtuch irgendwohin schmeißt und dieses blöderweise direkt neben der Flamme landet, dann fängt es an, zu brennen. Ein heroischer Koch denkt nicht zweimal nach und greift nach der nächstliegenden Flasche, um den Brand zu löschen – blöd nur, dass es der hochprozentige Cognac zum Flambieren war. So eine Show bekommen Groß und Klein ansonsten nur bei Alarm für Cobra 11 zu sehen.
7. Welch ein Aroma
Zum guten Koch gehört es, seine Gäste immer wieder mit neuen Kreationen zu überraschen. Eine aromatische Soße auf Basis von Romadour mit Créme Double, Kräutern und Wein zum Kalbsschnitzel beispielsweise. Romadour ist extrem aromatisch – sagen manche. Nun mag man den dezenten Hinweis des ersten Gastes beim Betreten des Esszimmers, ob irgendwo die Toilettentür offen stünde, noch als Zufall sehen. Wenn aber die Gesichter der fröhlichen Esser statt rot vor freudiger Erwartung grün wegen der Käsewolke werden, dann kann man davon ausgehen, dass dies seinen Grund hat. Ok, dann eben Schnittchen für alle. Und das Schnitzel mit der Soße für den Igel im Garten, dem es “vor sonst nix graust”. Der jedoch verzichtete an diesem Abend, ganz gegen seine Gewohnheit, auf die Speisereste und wandte sich lieber den Schnecken im Garten zu.
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