Holzküche ist nicht gleich Holzküche. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, stößt schnell auf unterschiedliche Begrifflichkeiten wie Küchen aus Massivholz, Echtholz, Vollholz oder Altholz. Selbst in Fachkreisen gibt es zu den einzelnen Begriffen unterschiedliche Definitionen und Vorstellungen. Damit du beim Kauf einer Holzküche nicht den Überblick verlierst und dich von den verwirrenden Bezeichnungen der Hersteller und Verkäufer nicht hinters Licht führen lässt, gehen wir in diesem Beitrag den verschiedenen Bezeichnungen einer Holzküche auf den Grund.
Küche aus Echtholz
Eine Echtholz-Küche ist der Überbegriff für eine Holzküche. Denn als Echtholz wird jedes Material bezeichnet, das seinen Ursprung in echtem Holz hat. Eine Echtholz Küche ist also jede Küche, die aus echtem Holz gefertigt ist. Der Begriff “echtes Holz” ist jedoch weit dehnbar. So wird oftmals auch eine Küche aus Furnier und Spanplatten in der Industrie als Echtholz-Küche verkauft. Der Begriff wird eben vor allem von bekannten Marken und Herstellern verwendet, um beim Kunden falsche Assoziationen hinsichtlich Qualität und Verarbeitung auszulösen.
Küche aus Vollholz oder Massivholz
Weitaus hochwertiger als Echtholzküchen sind Küchen aus Voll- oder Massivholz. Eine einheitliche Definition für Küchen aus Vollholz oder Massivholz gibt es leider nicht. Laut deutscher Industrienorm müssen aber Küchen – mit Ausnahme der Schubladenböden und Rückwände – komplett aus Massivholz bestehen, um als Massivholzküche deklariert zu werden. Der Unterschied in Massivholz und Vollholz liegt in der Verarbeitung der Holzarten.
Unterschied Massivholzküche und Vollholzküche
Wie bereits erwähnt gibt es keine einheitliche Einteilung von Vollholz und Massivholz. Viele Experten versuchen jedoch für sich eine klare Unterscheidung vorzunehmen. So auch die Pfister Möbelwerkstatt im Angelbachtal. Uwe und Jürgen Pfister, die beiden Geschäftsführer der auf Holzküchen und -möbel spezialisierte Werkstatt, geben folgende Definition vor:
Vollholz besteht aus einem Stamm, welcher zu einzelnen Brettern verarbeitet wird. Diese Bretter werden auch Schnittholz genannt. Um besser verarbeitet zu werden, wird das Schnittholz anschließend getrocknet. Die Bretter werden daraufhin gesägt, gehobelt und anschließend wieder so zusammengesetzt, dass das Holz in Form bleibt und sich nicht verzieht.
Massivholz hingegen wird aus drei einzelnen Platten hergestellt, welche kreuzverleimt werden. Kreuzverleimt bedeutet, dass die mittlere Schicht quer zu den äußeren zwei Schichten liegt. So wird das Holz besonders langlebig und verzieht sich bei Temperaturumschwüngen nicht so stark. Der Unterschied zum Vollholz liegt einerseits darin, dass Massivholz besonders schwer ist und deshalb nicht gerade für dünne Böden und Wände aufgrund deren eingeschränkter Tragfähigkeit geeignet ist. Andererseits sind Massivholzplatten aus einer Holzart gefertigt, aber nicht unbedingt aus einem Stamm. Zusätzlich ist die Mittelschicht beim Zuschnitt immer sichtbar. Das führt zu dem typischen “Massivholz”-Look.
Teilmassive Küche
Eine Besonderheit sind teilmassive Küchen. Deren Fronten bestehen meist aus massiven Rahmen, die Füllungen der Tischlerplatten bestehen allerdings meist aus Furnier. Nach außen macht die Küche also den Anschein einer ganz normalen Massivholz-Küche, ist aber weitaus leichter und günstiger.
Altholzküche
Eine ganz besondere Holzküche ist eine Küche aus Altholz. Dabei handelt es sich um – wie schon der Name erahnen lässt – altes Holz, dass zu neuen Küchenmöbeln verarbeitet wird. Dadurch entstehen Küchen mit einzigartiger Optik und Haptik. Bei einer Altholzküche erzählt jeder Balken seine eigene Geschichte. Jedes Loch, jede Kerbe steht für eine Anekdote. Das macht eine Altholzküche zu etwas ganz besonderem.
Mehr zum Thema Altholzküche
Titelbild: Pfister Möbelwerkstatt