Wir alle kennen sie – diese gefürchteten Briefe von der Stromgesellschaft, in der eine dicke Nachforderung drinnen steht. Das ist nicht nur schlecht für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Die ganzen Elektrogeräte, die noch mehr als gut sind, wegzuschmeißen und auszutauschen, ist kostspielig und daher oft keine Option. Wir haben die schlimmsten Stromsünder in der Küche unter die Lupe genommen und verraten dir, wie du auch mit bestehenden Geräten in der Küche Strom sparen kannst.
1. Kühl- und Gefrierschrank
Klar, dass diese Geräte gleich als erstes in dieser Liste Erwähnung finden. Dass alte Kühl- und Gefrierschränke wahre Stromfresser sind, hat sich in unseren Köpfen auch schon eingebrannt. Bei Uralt-Geräten kann es tatsächlich empfehlenswert sein, auf ein jüngeres Modell umzusteigen. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie man mit neuen und alten Geräten Strom sparen kann.
Kühlgeräte mögen’s kalt
Kühlgeräte brauchen bei niedrigerer Raumtemperatur weniger Energie. Das bedeutet nicht, dass du deinem Kühlschrank im Sommer Luft zuwedeln musst oder gar die Klimaanlage aufdrehen sollst (das wäre in puncto Energiesparen wieder kontraproduktiv). Es genügt schon, die Kühlgeräte nicht in der Nähe einer Heizung zu platzieren und nach Möglichkeit auch so, dass sie wenig Sonne abbekommen.
Alles dicht?
Speziell bei älteren Geräten kann es vorkommen, dass die Türen nicht mehr richtig schließen. Dann kommt warme Luft von außen in den Kühl- oder Gefrierschrank und er muss ständig abkühlen. Auch bei neuen Geräten kann es sein, dass die Türen nicht optimal schließen, wenn das Gerät nicht gerade steht. Ein simpler Trick: Eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühl- oder Gefrierschrank legen und die Türe zumachen. Siehst du Licht, schließt die Türe nicht richtig.
Kühlgeräte haben’s in sich
Auch der Inhalt der Geräte ist beim Stromsparen entscheidend. Zum einen kommt es darauf an, wie der Inhalt organisiert ist. Am besten ist, stets eine gute Ordnung im Kühl- und Gefrierschrank zu haben. So kann man Produkte schnell herausnehmen und die Türe gleich wieder schließen. Positiver Nebeneffekt: Wenn man immer weiß, wo was steht und was es gibt, wird verhindert, dass es in den hinteren Ecken durch vergessene Lebensmittel zu ungewollten Bio-Experimenten kommt. Außerdem sollten niemals warme Speisen in den Kühl- oder Gefrierschrank gestellt werden. Eingefrorenes zum Auftauen in den Kühlschrank zu legen, macht dagegen Sinn: So wird der Kühlschrank ganz ohne Energieaufwand automatisch abgekühlt.
Kühlgeräte wollen atmen
Beim Abkühlen erzeugen Kühlgeräte Wärme. Die muss irgendwohin: Dazu haben die Geräte Lüftungsschlitze. Diese sollten hin und wieder von Staub und Schmutz befreit werden, damit die Luft auch wirklich entweichen kann. Je nachdem, wo die Lüftungsschlitze sind, muss auch darauf geachtet werden, dass sie nicht von Wänden oder anderen Schränken blockiert werden. Kann die Luft nicht richtig zirkulieren, brauchen Kühlgeräte mehr Strom.
2. Kochen und Backen
Ein großer Teil des Energieverbrauchs eines Haushalts entfällt auf das Kochen und Backen. Deshalb macht es Sinn, auch in diesem Bereich ein wenig auf den Energieverbrauch zu achten.
Türe und Deckel zu!
Die Verlockung ist zwar groß, beim Kochen und Backen öfter in den Topf bzw. ins Backrohr zu schauen. Energietechnisch gesehen ist das aber ganz schlecht, da dabei immer Wärme entweicht. Und außerdem: Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht. Deshalb: Deckel und Backrohr nur dann aufmachen, wenn es wirklich notwendig ist. Tipp: Kochtöpfe mit Glasdeckel kaufen – so hat man immer im Blick, was im Inneren passiert.
Aufs Geschirr kommt es an
Man kann beim Kochen Strom sparen, indem man das passende Geschirr verwendet. Der Topf sollte weder zu klein noch zu groß für die Herdplatte sein. Bei beiden Varianten wird Energie verschwendet: Ist der Topf zu klein, benötigt man mehr Energie als nötig. Ist er zu groß, dauert es länger, bis sich der Inhalt erwärmt. Ideal ist es, wenn der Topf maximal einen halben Zentimeter kleiner und höchstens einen Zentimeter größer ist als die Herdplatte. Darüber hinaus kann man auch Strom sparen, indem man mit einem passenden – also gut schließenden – Deckel kocht.
Es kann sich auch lohnen, ein wenig mehr Geld für hochwertiges Kochgeschirr auszugeben. Wenn das Geschirr eine schlechte Wärmeleiteigenschaft hat, wird mehr Energie benötigt, um es zu erwärmen. Beim Backofen bietet es sich an, die Umluftfunktion zu verwenden, da dabei eine niedrigere Backtemperatur benötigt wird (ca. 20 bis 30 Grad weniger). Außerdem kann beim Kochen und Backen Restwärme genutzt werden: Auch nach dem Ausschalten bleiben beide Geräte noch für ein paar Minuten warm genug, um die Speisen zu Ende zu garen.
3. Geschirrspüler
Gute Nachricht: Das Verwenden eines Geschirrspülers ist energiesparender als das Geschirr von Hand abzuspülen. Es gibt aber trotzdem noch Dinge, die man im Zusammenhang mit Geschirrspülern und Energiesparen beachten sollte.
Vorspülen? Nein, danke.
Richtig gehört – aufs Vorspülen kann bei modernen Geschirrspülern getrost verzichtet werden. Solange das Sieb des Geschirrspülers regelmäßig gereinigt wird, kann der Spüler mit ein wenig Essensresten umgehen. Aufs Vorspülen zu verzichten spart Energie, Wasser und auch noch Zeit.
Geschirrspüler vollmachen
Ein Geschirrspüler arbeitet am energieeffizientesten, wenn er voll beladen ist. Du kannst also beim Einräumen deine Tetris-Spielfähigkeiten unter Beweis stellen und die Maschine ordentlich füllen. Es gibt zwar bei vielen Spülern 1/2-Programme für nur halb gefüllte Maschinen – diese benötigen entgegen ihrem Namen aber nicht nur die Hälfte des Wassers und der Energie. In Ein- oder Zweipersonenhaushalten ist deshalb zu überlegen, ob bei der Küchenplanung nicht auf einen kleineren Geschirrspüler gesetzt werden sollte. Sonst geht einem womöglich das Geschirr aus, bevor eine Maschine voll ist.
Sparprogramme nutzen
Viele Geschirrspüler verfügen über ein Öko- oder Energiesparprogramm. Dieses zu nutzen ist sinnvoll, außer es muss einmal sehr schnell gehen. Bei diesen Sparprogrammen wird das Wasser nämlich nur auf 50°C anstatt 65°C oder 70°C aufgeheizt, was Strom spart. Damit das Geschirr auch wirklich sauber wird, dauern die Programme dafür etwas länger. Der Energieverbrauch ist aber dennoch deutlich niedriger als bei regulären Spülprogrammen. Ein weiterer Pluspunkt: Niedrigere Temperaturen beim Waschen sind auch besser fürs Geschirr.
Der richtige Anschluss
Viele Geschirrspüler lassen sich direkt an die Warmwasserleitung anschließen. So muss die Maschine das Wasser nicht selbst aufheizen und es wird Strom gespart. Besonders sinnvoll ist das natürlich, wenn der Strom aus einer nachhaltigen Energiequelle stammt – z.B. Solarstrom.
Solltest du dich doch dazu entschließen, deine Uralt-Elektrogeräte durch neue zu ersetzen, lohnt es sich, auf die Energieeffizienzklassen zu achten. Sie reichen von A+++ bis D, wobei A+++ die beste Bewertung ist. Bei uns gibt es momentan im Handel gar keine Geräte zu kaufen, die schlechtere Bewertungen als A+ haben. Obwohl es sich nicht so anhört, als ob zwischen A+++ und A+ ein gewaltiger Unterschied bestehen würde, gibt es diesen sehr wohl: Ein Gerät mit der Kennung A+ braucht doppelt so viel Strom wie eines mit der Kennung A+++. Ein paar Euro mehr in gute und effiziente Elektrogeräte zu investieren kann sich also durchaus lohnen.
Bist du auf der Suche nach den richtigen Elektrogeräten? Schau doch einmal in unserem Küchenfinder Guide vorbei, dort findest du wertvolle Tipps!
Wir helfen dir bei der Suche nach dem richtigen Küchenexperten für deine persönliche Traumküche:
Jetzt Küchenstudio finden
Fotocredit Titelbild: Miele
Ich danke Ihnen für den interessanten Beitrag. Stromfresser gibt es im Haushalt überall und es lohnt sich diese alle mal ausfindig zu machen.
Mit besten Grüßen,
Daniela
Kommentare sind deaktiviert.