Christine mag es sowohl herzhaft traditionell als auch süß und experimentell. In der Küche zaubert die Stuttgarterin wohlklingende Gerichte wie in Olivenöl confierten Seeteufel, Süßkartoffelkuchen mit Salzkaramellfrosting oder Linsen mit Spätzle und berichtet darüber in ihrem Blog trickytine. Im Interview mit Küchenfinder hat die Küchenakrobatin über ihre persönlichen Macken in der Küche gesprochen und verraten, mit wem sie gerne einmal in der Küche stehen würde.
Hallo Christine, wer bist du und was machst du?
Hallo, mein Name ist Christine, und unter meinem Alter Ego trickytine berichte ich auf meinem Blog über meine Lieblingsthemen, nämlich Food, Fotografie und Reisen.
Wie wurde deine Leidenschaft fürs Kochen und Bloggen geweckt?
In erster Linie waren da wohl zwei meiner Eigenschaften federführend, nämlich 1.) mein gesunder Appetit und 2.) meine gesunde Neugier 🙂 die bunte Bloggerszene faszinierte mich bereits lange, und da ich schon immer wahnsinnig gerne gekocht und gegessen habe, verspürte ich den Wunsch, mir mit meinem eigenen Blog eine Art kreative Spielwiese zu erschaffen. Und so ging am 11. Mai 2014 mein Blog trickytine.com online.
Was ist für dich das Wichtigste beim Kochen?
Zeit und Muse. Frische Zutaten. Tolles Salz. Coole Musik. Scharfe Messer. Und ein Glas kalter Weißburgunder.
Was ist dir bei deinen Rezepten besonders wichtig?
Ich persönlich lege viel Wert darauf, beim Kochen einen gewissen kreativen Spielraum zu haben. Schlussendlich ist unser Alltag und unser Leben schon so durchgeplant und in feste Rahmen gepackt, dass die Zeit in der Küche ganz frei und ohne allzu starre Regeln gestaltet werden sollte. Deshalb gebe ich in meinen Rezepten nie zu genaue Mengen von Gewürzen oder Kräutern an, und ermutige meine Leser dadurch, den Gerichten ihren eigenen Stil und Geschmack zu geben.
Welches Essen hältst du für am stärksten über- bzw. unterbewertet?
Ich bin kein allzu großer Fan von den sogenannten “Superfoods” wie Acai Beeren oder Chia Samen. Ich persönlich ziehe da heimische Produkte wie Heidelbeeren und Leinsamen vor, die nicht um die halbe Welt geflogen werden müssen, und mindestens genauso gesund sind.
Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen deutlich wird?
Ja, ich fange oft an, mit mir selber zu reden und mir Arbeitsbefehle zu geben, wenn es hektisch zugeht. Oder ich tanze spontan durch die Küche, wenn mein Lieblingssong läuft 🙂
Welches Küchengerät darf in keiner Küche fehlen?
Ein leistungsstarker Mixer. Ich verwende derzeit den Vitamix 750 und die Kitchen Aid.
Und welches Küchenutensil kann dir getrost gestohlen bleiben?
Ich habe mal einen Orangenschäler aus Plastik geschenkt bekommen. Nachdem ich mit dem Ding mindestens drei Orangen zerfleddert hatte, bin ich doch wieder auf das Schälen mit der Hand umgestiegen.
Schneidebretter aus Plastik, Holz oder Glas: Auf welchem Material schneidest du am liebsten?
Am liebsten schneide ich auf Holzbrettern und habe auch mittlerweile eine ansehnliche Sammlung in verschiedenen Größen und Holzarten.
Kochst du privat mit Gas, Elektro oder Induktion? (Welche Geräte/Marken hast du?)
Für mich geht nichts über Gas! Leider wurde uns zuhause vor kurzem die Gasleitung gekappt, und wir mussten auf Induktion umsteigen. Aber Gott sei Dank haben wir in unserem gemeinsamen Studio einen total schönen Gasherd, auf den ich ausweichen kann.
Wie würdest du deine Küche zu Hause beschreiben? Wie alt ist deine Küche?
Unsere Küche zuhause ist, sagen wir mal…zweckmäßig und mutig zusammengewürfelt 🙂 Teile der Küche sind schon knapp 15 Jahre alt, der neue Herd ist erst ein paar Monate alt.
Was freut dich ganz besonders an deiner Küche?
Dass sie groß genug ist, um mit Freunden an unserem Esstisch zu sitzen, während ich koche. So fanden hier schon ganz spontan die lustigsten, längsten und weinseligsten Parties statt.
Bist du mit deiner Küche zufrieden? Wie sieht deine persönliche Traumküche aus?
Nun, meine Traumküche wäre definitiv viel größer, wesentlich moderner, konsequenter aufgeräumt und stünde in einer Finca auf Ibiza 🙂 da dies aber gerade nicht der Fall ist, bin ich mit meiner kleinen und oft leicht chaotischen Küche in Stuttgart auch zufrieden.
Wer räumt die Küche auf, nachdem du gekocht hast? Du oder dein Mann?
Da wechseln wir uns ab. Wobei ich doch lieber koche als aufräume, wenn ich ehrlich bin.
Welche Foodblogs verfolgst du besonders gerne?
Da gibt es so viele, die ich lese, schätze und auch persönlich kenne. Schlussendlich wünschte ich mir noch viel mehr Zeit, um mehr Blogs intensiv zu verfolgen und deren Beiträge zu genießen – denn ich weiß, wie viel Arbeit und Liebe in jedem einzelnen Wort, jedem Bild und jedem Rezept steckt.
Mit wem würdest du gerne einmal in deiner Küche stehen und warum?
Mit meiner Tante Bischof, bei der ich als Kind oft zum Mittagessen war, wenn meine Mutter noch arbeitete. Ihre Gerichte schmeckten immer nach viel Butter und Liebe. Zu gerne würde ich heute, als erwachsene Frau, mit ihr in der Küche stehen, ihre Zwetschgenknödel zubereiten und mich für Ihre Fürsorge bedanken. Ich glaube, sie schaut ab und zu vom Himmel herunter und freut sich mit mir, dass ich einen Beruf gefunden habe, der mich mit so viel Kreativität und Genuss ausfüllt.
Vielen lieben Dank für das spannende Interview!
Titelbild: Christine Garcia Urbina