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Backofen Selbstreinigung: Unterschied zwischen Hydrolyse, Pyrolyse und Katalyse

Die Selbstreinigung eines Backofens kann auf verschiedene Arten funktionieren. Wenn man von einem selbstreinigenden Backofen spricht, ist oft ein Pyrolyse-Backofen gemeint. Es gibt aber auch andere Funktionen, die die Reinigung des Backofens erleichtern. Dieser Text erklärt dir, was mit Pyrolyse, Katalyse und Hydrolyse gemeint ist und welche Unterschiede es zwischen diesen Funktionen gibt.

Selbstreinigender Backofen: Pyrolyse

Backofen mit Pyrolyse; Foto: Constructa-Neff Vertriebs-GmbH

Bei der Pyrolyse (aus dem Griechischen, bedeutet soviel wie „Spaltung durch Hitze), erhitzt sich der Backofen auf bis zu 500 °C. Dabei werden jegliche Lebensmittelrückstände verbrannt. Dieser Vorgang dauert 1-3 Stunden. Während dieser Zeit ist die Backofentür automatisch verriegelt und der Backofen kann nicht benutzt werden. Nach der Pyrolyse bleibt die Asche des verbrannten Schmutzes übrig, die man ganz einfach mit einem feuchten Lappen aus dem Backofen wischen kann.

Ein Nachteil der Selbstreinigung mittels Pyrolyse ist, dass der Stromverbrauch sehr hoch ist. Außerdem muss man Backofenzubehör wie Backbleche und – roste von Hand reinigen, da diese Teile so hohe Temperaturen oft nicht aushalten. Anstrengendes Schrubben mit chemischen Reinigungsmitteln ist aber bei einem Pyrolyse-Backofen kein Thema mehr. Dafür nehmen viele NutzerInnen die hohen Anschaffungskosten gerne in Kauf.

Selbstreinigender Backofen: Katalyse

Backofen Pyrolyse. Fotocredit: fotolia – Alterfalter

Ein selbstreinigender Backofen muss nicht mit Pyrolyse funktionieren. Es gibt auch andere Möglichkeiten, die Reinigung des Backofens zu erleichtern. Zum Beispiel gibt es Backöfen mit einer speziellen Beschichtung, die das Verbrennen von heruntergefallenen Speiseresten verhindern. Die spezielle Beschichtung besteht oft aus Emaille oder Keramik, dem außerdem Metalloxide zugefügt werden. Die Metalloxide wirken als Katalysatoren und lassen Fettpartikel in Wasser und Kohlendioxid zerfallen. Das nennt man Katalyse.

Dieser Prozess wird auch schon bei „niedrigen“ Temperaturen um die 200°C in Gang gesetzt – so erfolgt die Reinigung schon während des Backvorgangs. Allerdings lösen sich zucker- und säurehaltige Verschmutzungen nicht so gut. Deshalb ist der Griff zum Backofenreiniger hin und wieder unausweichlich. Dabei sollte man sehr vorsichtig sein, da die Beschichtung empfindlich gegenüber aggressiven Reinigungsmitteln und harten Schwämmen ist.  Je nach Hersteller verbirgt sich die Katalyse-Ausstattung von Backöfen hinter verschiedenen Namen (z.B. bei Miele „PerfectClean“, bei Siemens, Bosch und Neff „EcoClean“).

Selbstreinigender Backofen: Hydrolyse

Das grifflose Backrohr mit Touch2open-Mechanismus passt perfekt in jede grifflose Küche. Foto: Miele

Das grifflose Backrohr mit Touch2open-Mechanismus passt perfekt in jede grifflose Küche. Foto: Miele

Je nach Hersteller nennt sich die Hydrolyse-Funktion z.B. „AquaClean“ (Gorenje) oder „EasyClean“ (Neff). Bei einer hydrolytischen Reinigung gibt man Wasser und einen Tropfen Spülmittel auf den Backofenboden oder auf ein Backblech und startet anschließend das Hydrolyse-Programm des Backofens. Das Wasser verdampft und erleichtert so anschließend die händische Reinigung des Backofens. Dieses Verfahren kann man aber so oder ähnlich bei fast allen neueren Backöfen anwenden, auch ohne spezielles Programm. Der Effekt einer Hydrolyse ist nicht vergleichbar mit dem einer Pyrolyse.

Pyrolyse, Katalyse oder Hydrolyse? Was ist besser?

Welche Funktion am besten in deine Küche passt, hängt davon ab, wie oft du deinen Backofen nutzt, wie gern du putzt und wie viel Geld du für einen Backofen ausgeben möchtest.

Pyrolyse: Vor- und Nachteile eines Backofens mit Selbstreinigung

 

Titelbild: Neff

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3 Kommentare zu “Backofen Selbstreinigung: Unterschied zwischen Hydrolyse, Pyrolyse und Katalyse”

  1. Backofen
    Habe jetzt viel gelesen.
    Ein Händler sagt zu mir das ein selbstreinigendes Gerät sehr viel Rauch entwickelt wenn man es putzt.
    Stimmt das.Pyrolose beim Gerät!
    Ist das gut?

    1. Hallo Peter,

      da bei Pyrolyse werden der Backofen auf bis zu 600 Grad Celisus aufgeheizt wird und die enstprechenden Speisereste im Backofen quasi “verbrannt” werden, kann es durchaus zu Rauchentwicklung kommen. Wenn du aber den Pyrolyse Vorgang regelmäßig ausführst, kommt es nicht zu groben Verschmutzungen und dementsprechend nicht zu grobem Rauch oder Gestank in deiner Küche. Zudem benötigst du keine chemischen Reinigungsmittel mehr. Die Reste der Reinigungsmittel sorgen in normalen Backöfen ohne Pyrolyse auch oft für Rauchentwicklung.

      Liebe Grüße
      Olivia von Küchenfinder

  2. Ich habe seit ca 10 Jahren Backöfen mit Pyrolyse. Es ist sehr praktisch. Allerdings kann man sich meines Erachtens die paar Male (so alle 2-3 Monate) auch hinknien und alles per Hand reinigen. Denn Auswaschen, also mit nem Lappen rüber, muss man ja eh.
    Die Idee mit der Hydrolyse, also Wasser verdampfen und damit die Reste einweichen, finde ich sehr gut und probiere sie beim nächsten Mal aus. Wenn das klappt, ist mein nächster Ofen einer ohne Pyrolyse.

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