Pfannkuchen wenden gehört sicher nicht zu den wichtigsten Fragen des Lebens – aber goldbraun in einem Stück aus der Pfanne gleitende Pfannkuchen schmecken nicht nur Kindern “doppelt so gut”; und das richtige Wenden ist nun einmal unbedingte Voraussetzung dafür. Ein eleganter Luftschwung ist dazu nicht zwingend nötig, reizt jedoch ehrgeizige Hobby-Köche erfahrungsgemäß ungemein und wird deshalb auch beschrieben.
1. In der Ruhe liegt die Kraft
Ein Pfannkuchen wird sich nur gut wenden lassen, wenn in der Pfanne ein geschmeidiger, gut verbundener Teig brät. Mehl, die Prise Salz, Eier, Milch und ev. Zucker verbinden sich aber nur dann zu einem geschmeidigen Teig, wenn du ihnen nach dem Verrühren (bitte ohne Klumpen, zur Not einmal durchsieben) genug Zeit dazu lässt: Mindestens 20 Minuten braucht das Kleber-Eiweiß im Mehl, um sich richtig zu entfalten, wenn Milch und Eier aus dem Kühlschrank kamen, kann eine halbe Stunde Geduld auch nicht schaden.
2. Und noch einmal Geduld
Wenn sich die Ruhezeit des Teigs ihrem Ende nähert, kann die Pfanne mit dem Bratfett auf mittlerer Stufe erhitzt werden, bis es die Oberfläche der Pfanne gleichmäßig vernetzt. Das klassische Bratfett für Pfannkuchen ist übrigens Butterschmalz, du kannst aber auch andere hitzebeständige Fette und Öle verwenden, die mit der jeweiligen geschmacklichen Ausrichtung des Pfannkuchens harmonieren. Auch dieses Fett braucht ein wenig Zeit, bis es so warm und damit so dünnflüssig ist, dass es sich durch Schwenken gut in der Pfanne verteilen lässt. Wenn du die Pfannkuchen mit möglichst wenig Fett braten willst, verstreichst du wenig angewärmtes Fett mit einem hitzefesten Küchenpinsel in der Pfanne.
3. Rein in die Pfanne, und wieder warten
Nun kann die erste Kelle Teig in die Pfanne gegeben und bei mittlerer Hitze gebraten werden. Bis der Pfannkuchen zum Wenden bereit ist, dauert es einige Minuten – der Teig soll an der Unterseite goldbraun sein, was er meist ist, wenn er auch an der Oberseite keine glänzende Nässe mehr zeigt. Wenn du eine gut eingebratene gusseiserne Pfanne oder eine beschichtete Pfanne mit vollkommen intakter Beschichtung nutzt, kannst du das richtige Stadium zum Wenden daran erkennen, dass der Pfannkuchen in der Pfanne wandert, wenn du sie rüttelst.
4. Abflug Marsch?
Der Fernsehkoch hat natürlich perfekte Pfannen, auf denen nie ein Pfannkuchen anbackt. Er weiß natürlich auch instinktiv, wann der Pfannkuchen soweit ist, dass er mit einem schnellen Luftschwung gewendet werden kann. Das funktioniert in der Theorie so: Pfannkuchen anheben, leicht nach vorne/unten neigen, Schwung nach vorne/oben (wobei der Pfannkuchen abfliegt), Pfanne zum Körper ziehen und Pfannkuchen auffangen. Wenn du ein glückliches Händchen und Übung in Wurf- und Balancierspielen hast, kannst du versuchen, ob du den eleganten Wendeschwung auf Anhieb hinbekommst. Als Normalmensch wirst du die Luft-Wendung einige Zeit üben müssen; entweder mit einem Pfannkuchen in einem Raum mit wischbarem Boden, oder du druckst dir auf einem 3D-Drucker den perfekten Gummi-Pfannkuchen aus (und deckst damit vermutlich gleich eine Marktlücke für ehrgeizige Hobby-Gastronomen ab).
5. Plan B
Wenn du nicht zu den Naturtalenten zählst und auch keine Lust zum Üben hast (z. B. weil es dir ziemlich schnurz ist, wie die Oberseite auf die Unterseite kommt), kannst du deinen Pfannkuchen natürlich auch einfach mit einem Pfannenwender oder mithilfe einer Palette wenden. Dann prüfst du einfach nach ein paar Minuten, ob sich die Unterseite schon vom Boden lösen lässt. Wenn sie es tut, fährst du mit dem Wender darunter und drehst den Pfannkuchen (zur Not unter Zuhilfenahme der Finger) um – um ihn dann auf der anderen Seite fertig zu backen, bis er goldbraun ist.
6: Warm und zusammen auf den Tisch
Wenn du die Pfannkuchen später gemeinsam servieren willst, kannst du die ausgebackenen Pfannkuchen in einer Form stapeln und im Ofen bei kleiner Temperatur abgedeckt warm halten, bis sie serviert werden sollen.